- 50 lines of mine

Kommerzielles Gehirn

Meier liegt in seinem Krankenhausbett und stöhnt: „Ich habe ein Komma Centauri."
„Wat haste?", fragt Fred.
„Ein Komma Centauri", wiederholt Meier und tippt sich an die Stirn.
Fred: „Was soll dat denn sein? Ein Satzzeichen mit ’nem Gott?"
Meier: „Jetzt, wo du es sagst, klingt es merkwürdig. Vielleicht war’s auch ein Kommerzielles Centauri."
Fred: „Ein Kommerzielles Centauri? Das wäre dann ja ein Gott mit Gewinnabsicht? Das ergibt doch noch weniger Sinn."
Meier: „Oder war’s doch ein Kommerzzentrum?"
Fred: „Wo? In deinem Kopf? Das kapier ich nicht."
Meier. „Denk doch mal nach. Das ist, wenn alles durcheinander läuft. Ein zentrales Kommen und Gehen."
Fred: „Und so wat soll ‘ne Krankheit sein?"
Meier: „Ja. Die kann jeder nach ’nem Schlag auf den Schädel kriegen. Versteh‘ste? Kommerzzentrum: Alle rennen dahin. Und dann ist klar, wenn alle da sind, gibt’s ‘ne Prügelei. In deinen Gehirn. Und deshalb sagen die, du hast ‘n Kommerzzentrum im Kopf."
In Freds Gesicht tauchen Fragenzeichen auf.
Meier denkt nach: „Oder haben die Controll Centrales gesagt? Also ‘n Kontrollzentrum in deinem Kopf, in dem nix mehr geht."
Plötzlich mischt sich der Bettnachbar ein: „Bitte, meine Herren, das ist doch Unsinn!"
Ungläubig starren Fred und Meier zu ihm rüber.
Der fährt fort: „Centauri ist kein Gott. Das Wort kommt von Zentaur, zu Deutsch „Sternenbild". Und sicherlich haben Sie weder ein Sternenbild noch ein Kommerzzentrum in ihrem Kopf. Das wäre ja lachhaft."
Entrüstet baut Fred sich vor ihm auf: „Wer hat dich denn eigentlich gefragt Opi?", will er von ihm wissen.
Meier stimmt Fred lauthals zu: „Genau, Opi! Sag du mir nicht, was ich in meinem Kopf habe!"
Fred deutet auf Meiers Kopf. „Schau ihn dir an, Opi! Der hat ‘n gefährliches Centauri darin. Ist das klar?"
Der Bettnachbar lässt sich nicht einschüchtern: „Meine Herren, das ist ein Frage der Bildung. Und nennen Sie mich nicht Opi! Das ist ungehörig."
...

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