Vor der Tür - 50 lines of mine

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Vor der Tür

Vor der Tür

Der Zustand, in dem ich mich befand, war verwirrend. Ich sortierte meine diffusen Gedanken, die sich stapelweise vor mir auftürmten und überlegte, welchem Impuls ich am besten nachging. Ernsthaft dachte ich darüber nach, ob ich mich lieber tränenreich im Angesicht des Unglücks auflösen sollte oder, ob ich froh darüber sein durfte, dass ich nicht diejenige war, die dort drüben in dem Zimmer hektisch versorgt wurde, in einem Bett, überzogen mit einem weißen Laken, das genauso weiß aussah wie die Person, die auf ihm lag. Bedeckt mit kühlem Bettzeug von der Härte und Sterilität, wie sie nur an Orten wie diesem hier existierten.

Konzentriert schaute ich auf meine Schuhe. Ich hatte mir keine Mühe gegeben, ein hübsches Paar anzuziehen, als ich überstürzt davon geeilt war. Jetzt starrte ich auf das langweilige Braun der Farbe und die abgestoßenen Spitzen. Ausgetretene Stiefeletten, eindeutig zu warm für diese Jahreszeit. Aber was spielte Schuhwerk für eine Rolle, wenn nebenan jeder Atemzug sich qualvoll in die Lungen kämpfte.

Ich streckte meine Füße aus und wippte mit den Zehen, um die Sonne, die sich mühsam einen Weg durch eine blinde Scheibe suchte, darauf scheinen zu lassen. Zwei Schatten ...

 
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